Polarlichter über Süddeutschland!

Polarlichter über Süddeutschland (Koordinaten: 48° 46′ N, 8° 56′ O)

Unglaublich! Die Sonne hat ihr Aktivitätsmaximum erreicht. Eine riesige Formation an Sonnenflecken,
AR 3664 zieht derzeit über die Sonnenoberfläche und zeigt Richtung Erde.
Als ich in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai ein Bild der Sonne und der AR 3664 auf dieser Seite erstellte, lass ich auf SpaceWeather.com und Aurora Forecast von dem Magnetsturm, der die Erde treffen sollte. Schulterzuckend nahm ich dies zur Kenntnis und veröffentlichte meinen “Aktuelles von der Sonne” -Beitrag um 23:42 Uhr. Wir werden hier sowieso nichts sehen.

Nichtsahnend machte ich mein Hafer-Müsli für den nächsten Morgen (liebe Grüße an meinen Bruder). Dabei kam mir ein Gedanke. Es war schon deutlich nach Mitternacht. Ich sollte doch noch kurz nach draußen schauen, um mich zu vergewissern, dass es eine gute oder schlechte Idee war, dass Teleskop doch nicht aufgebaut zu lassen.
Irgendwie erschien mir beim Anblick des Südhimmels etwas merkwürdig, dieser erschien neblig. Seltsam. Ich ging zur Balkontüre, öffnete sie und schaute dort Richtung Norden, statt wie zuvor nach Süden. Da! Ein seltsamer Nebelschleier, wie eine Säule ragte dieser in den Himmel – das konnte doch nicht sein? Ich erinnerte mich an den ersten Anblick von Polarlicht in Island, das hatte genauso ausgesehen: ein grauer Nebelschleier.
Elektrisiert sprintete ich zur Kamera und improvisierte ein Stativ und hielt einfach drauf. Im manuellen Modus liefen die Sekunden herunter. Klack der Spiegel klappt herunter und die Wiedergabeansicht der Kamera zeigt einen Himmel in Lila. Weißabgleich falsch? Nochmal. Die Sekunden laufen herunter, der Spiegelverschluss schließt. Auch dieses mal zeigt mir die Kamera den farbigen Himmel. Schnell, Stativ muss her und die Jacke aus Island (was für ein Zufall!) übergeworfen, Barfuss nach draußen. Ich fummle den Stativanschluss an die Kamera, fahre die Stativbeine aus. Mit zitternden Fingern montiere ich die Kamera. Selbstauslöser an, 10 Sekunden, fokusieren und Schuss.

Die Ergebnisse der Nacht seht ihr hier…

Timelapse

Timelapse-Aufnahme vom 10. auf den 11. Mai. Renningen mit Blick Richtung Norden.

Zunächst noch ein paar Infos: Polarlichter sind nicht so bunt, wie man es in den Medien sieht. Das menschliche Auge ist in der Regel nicht fähig die Farben zu sehen. Die Kamera kann einfach mehr Licht sammeln (schon ein gutes Smartphone kann dies, wie zB. mein iPhone 11).
Die Färbung des Polarlichtes sagt etwas darüberaus, in welcher Höhe die Sonnenteilchen mit der Atmosphäre reagieren.

– Bläulich / Lila / Pink bei ca. 95 km
– Grün bei 95 – 250 km Höhe

Auch können verschiedene Formen unterschieden werden wie in unserem Fall hier wohl Rays und Glow. Bands sind dabei wohl die bekannteste Kategorie.

Ausgewählte Aufnahmen

Polarlicht über Renningen – Blick Richtung Nord – Nord-West
Polarlicht über Renningen – Blick Richtung West
meine-astroecke.de
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