Abnehmender Mond am 24.08.2024 [ASI 183MM]

Nordpol des abnehmenden Mondes (ca. 85% beleuchtet) am Morgen des 23. August 2024

Am Morgen des 24. August kam zum erstenmal, die neue Planetenkamera von ZWO, die ASI 183MM, zum Einsatz. Die Auflösung der Kamera ist deutlich höher als bei meiner alten ASI 120MC. Ich musste feststellen, dass trotz der Uhrzeit ca. 4 Uhr die Luftunruhe (“seeing”) miserabel war. Vor allem bei Jupiter und Saturn, diese “tanzten” vor meinen Augen. Beim Mond war das Problem zum Glück geringer ausgeprägt. Dennoch gelangen am 130er Apo bei 910, 1820 und 2730 mm Brennweite mittels Barlow-Linse, einige schöne Aufnahmen.
Pro Sequenz wurden 400-500 Bilder aufgenommen und davon 10% zu einem Summenbild verrechnet.

Der abnehmende Mond (ca. 84 %).
Die Nordpolregion. Der große Krater links der Bildmitte ist Plato mit 109 km Durchmesser aber nur 1km Tiefe. Das Gebirge rechts des Kraters sind die “Montes Alpes” mit dem “Vallis Alpes” – ein Alpental mit 170 km Länge. Die zwei großen Krater in der rechten Hälfte sind “Aristoteles” (87 km) und Eudoxus (67 km).
Das Mare Serenitatis (“Meer der Heiterkeit”), eine Lavafläche mit den Abmessungen 500 x 700 km. Vermutlich ist das Gebiet reich an Eisen und Titan. Die letzte Apollo-Mission, Apollo 17, landete im südöstlichen Rand und entnahm Bodenproben. Dadurch weiß man, dass die Lava für 800 Millionen Jahre flüssig war ( zwischen 3,0 und 3,8 Mrd. Jahre). Unfassbare zeitliche Dimensionen. Der Krater im nordöstlichen Rand ist Posidonius (95 km Durchmesser).
Südlich des “Mare Tranquillitatis” (im Bild am nördlichen Rand) gelegen, befindet sich der Krater “Theophilus” (etwa Bildmitte) mit seinem zentralen Gebirge. Der Krater hat einen Durchmesser von 110 km und der Rand erreicht eine Höhe von 4,4 km. Zum Vergleich: die Zugspitze hat “nur” 2,96 km Höhe. Das Zentralgebirge, mit seinem Schattenwurf, ist lediglich 1,4 km hoch. Eine insgesamt sehr spannende Region für die Beobachtung.

Südpolarregion. Der Krater im Norden des Bildes mit Strahlensystem ist “Tycho”. Das Strahlensstem reicht bis zu 1.800 km weit. Tycho selbst ist ein sehr junger Einschlagskrater und nur ca. 100 Millionen Jahre alt.

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