Messier 8 – Lagunennebel

Im Juni 2023 ergab sich die Möglichkeit, dass horizontnah die Sicht recht gut war. Der Bereich des Lagunennebels unweit vom Milchstraßenzentrum (von Süddeutschland aber unter dem Horizont) steigt nur wenig über den Horizont und kann nur wenige Stunden tatsächlich fotografisch, von meinem Standort aus, erfasst werden. Beim Aufgang  steht er noch in der Sichtrichtung / Lichtglocke von Sindelfingen/Böblingen. Entsprechend reduziert sich die ohnehin schon wenige Zeit zur fotografischen Nutzung noch weiter. Ich beginne gerne, wenn das Objekt den Meridian (teilt den Himmel in einen Ost-/Westteil) erreicht.

Für diese Aufnahme waren die Bedingungen aber recht gut, trotz der Nähe zum Horizont. Jedenfalls sind 18 Aufnahmen á 120 Sekunden im Luminanzkanal entstanden. Für die Aufnahmen wurde erstmalig von mir, ein 0,79-Reducer verwendet, der die Brennweite von 910 mm auf ca. 720 mm verkürzt und das Öffnungsverhältnis auf f/5,5 bringt. Die Aufnahmen können damit in kürzerer Zeit korrekt belichtet werden.
Darüber hinaus wurden noch einige Darks und Bias-Frames erstellt (keine Flats) und in Pixinsight zu einem Summenbild addiert. Die restliche Verarbeitung wurde in Photoshop durchgeführt.

Noch ein wenig zum Lagunennebel: Messier 8 trägt auch die Bezeichnung NGC 6523. Der Sternenhaufen, etwas links von der Bildmitte trägt die Bezeichnung 6530. Beide Objekte stehen in ca. 4310 Lichtjahren Entfernung zur Erde. Der (offene) Sternhaufen ist ca. 9 Lichtjahre ausgedehnt und umfasst um die hundert Sterne. Charles Messier fand beide Objekte am 23.5.1764.
Der Nebel ist 140×60 Lichtjahre ausgedehnt und wird von jungen heißen Sternen zum Leuchten angeregt. In der Wolke gibt es diverse “Globulen”, die wie Kokons für die Geburt neuer Sterne sorgen.
Etwas rechts der Bildmitte (hellste Stelle) befindet sich der sogenannte Stundenglasnebel. Daneben befindet sich direkt ein sehr heißer Stern, Herschel 36.